Günther Albel (*1974) ist seit 2015 Bürgermeister der Stadt Villach, davor war er drei Jahre lang 1. Vizebürgermeister. Seit 1998 ist Günther Albel Mitglied der SPÖ-Familie, von 2003 bis 2012 war er als Gemeinderat tätig und von 2006 bis 2009 Klubsekretär des SPÖ-Gemeinderatsklubs. Albel ist verheiratet und Vater von zwei Kindern, er maturierte an der Handelsakademie Villach und war vor seinem Amtsantritt als Vizebürgermeister Standesbeamter der Stadt Villach. Zu seinen Hobbys zählen Lesen, Laufen, Fußball-Floorballspielen und die Familie. Er fordert Bürger/innen, Wirtschaft und Politik auf, sich den Herausforderungen der zunehmenden Fluchtbewegungen zu stellen. buergermeister@villach.at Nahid Bagheri-Goldschmied (*1958) ist Lyrikerin, Prosaistin und literarische Übersetzerin. Sie studierte persisch und arabische Sprach- und Literaturwissenschaft an der Universität Teheran und lebt seit 1980 in Österreich. 2001 erhielt sie den Lyrik-Preis „Schreiben zwischen Kulturen“, 2009 eine Buchprämie des Unterrichtsministeriums für ihren Roman „Chawar“. Sie ist Vorsitzende des Iranischen Kunst- und Kulturvereins im Exil „Marpeyma“ (Grenzgänger), Mitglied und Einzeldelegierte der IG Autorinnen und Autoren, des Österreichischen PEN Clubs und des Österreichischen Schriftstellerverbandes. Sie ist der Meinung, dass Toleranz und Freiheit ihre Grenzen haben. „Unbegrenzte Toleranz kann zu extremistischen Entwicklungen in der Gesellschaft führen und den Frieden stören.“ nahid.goldschmied@gmail.com Hassan Baroud (*1954) ist Prosaist und Übersetzer mit ägyptischen Wurzeln. Er studierte Germanistik, Arabistik und Islamwissenschaften an der Al-Azhar-Universität in Kairo, danach Dolmetsch an der Universität Wien. Er lebt und arbeitet seit 1978 in Österreich, als Übersetzer für die ägyptische Botschaft und als Lektor an der Vienna International School. Baroud veröffentlichte zahlreiche Erzählungen, in denen es um seine Herkunft und das Leben zwischen den Kulturen geht. In seinem literarischen Werk verbindet er die bildhafte Sprache des Arabischen mit der an der deutschen Sprache geschulten Beobachtungsgabe. Er vermag deshalb Brücken des Verständnisses zu bauen, die unaufdringlich den Leser von einer Seite zur anderen geleiten. info@penclub.at Stephen Bradberry (*1966) ist Exekutivdirektor des Alliance Institute, einer Nonprofit-Organisation in New Orleans, die sich primär um die Folgen und die Opfer der Deepwater-Horizon-Ölkatastrophe im Golf von Mexiko (2010) kümmert. Über die Grenzen der USA hinaus bekannt wurde er als „Community Organizer“ beim Wiederaufbau der Stadt New Orleans nach dem Hurricane Katrina 2005. Für diese Arbeit erhielt er noch im selben Jahr den „Robert F. Kennedy Human Rights Award“. Bradberry wurde in Chicago geboren und hat während seiner beruflichen Laufbahn zahlreiche Kampagnen gegen Armut und soziale Ausgrenzung organisiert. Er ist als Trainer und Mentor für Menschenrechtsaktivitäten quer durch die USA tätig und kommt 2016 erstmals nach Österreich. sbradberry@theallianceinstitute.org Michael Bünker (*1954) ist seit 2007 Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. Er wuchs in Radenthein auf, maturierte am Gymnasium in Villach und promovierte in evangelischer Theologie 1981 in Wien. Er war ab 1980 Vikar in Wien-Döbling und wurde 1991 mit der Leitung der Evangelischen Religionspädagogischen Akademie (ERPA) betraut. Im Herbst 1999 erfolgte seine Wahl zum Oberkirchenrat. Als Oberhaupt der evang. Kirche Österreichs setzt er sich insbesondere für den interkulturellen und interkonfessionellen Dialog ein. bischof@evang.at Seher Çakır (*1971) ist Schriftstellerin, Radiosprecherin und Moderatorin. Mit knapp zwölf Jahren übersiedelte sie mit ihren Eltern von Istanbul nach Wien, wo sie zunächst eine Fotohandelslehre abschloss. Sie studierte an der Pädagogischen Akademie und erhielt 2008 ein Staatsstipendium für Literatur. 2004 wurde ihr erster Gedichtband „Mittwochgedichte“ im Hans Schiler Verlag veröffentlicht, 2005 erhielt sie mit „Hannas Briefe“ den Preis für Exilliteratur. 2007 war sie Preisträgerin des Inzinger Literaturwettbewerbs. 2007 schrieb sie das Theaterstück „Sevim & Savaş oder Liebe und Kampf“. Ihr 2009 im Exil Verlag erschienenes Buch „Zitronenkuchen für die 56. Frau“ erhielt die Buchprämie 2009 des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur. Viele ihrer Kurzgeschichten wurden in Literaturzeitschriften und Tageszeitungen veröffentlicht. info@penclub.at Lev Detela (*1939) ist Schriftsteller slowenischer Herkunft, der in beiden Sprachen Lyrik, Prosa, Essays und Dramen schreibt. Außerdem ist er als Übersetzer und Kulturberichterstatter für Zeitungen, Zeitschriften und Radiostationen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Slowenien tätig. Im früheren Jugoslawien waren seine Bücher verboten, da er als Dissident galt. Sein literarisches Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er selbst übertrug zahlreiche Werke österreichischer Autoren ins Slowenische. Detela ist Mitherausgeber und Redakteur der „Zeitschrift für internationale Literatur LOG“, arbeitet für die slowenischen Literaturzeitschriften „SRP“ und „Meddobje“ und war Redakteur der Zeitschriften „Most“ in Triest, „Mladje“ in Kärnten und der slowenischen Exilzeitschrift „Slovenska vest“. https://de.wikipedia.org/wiki/Lev_Detela Bettina Gruber (* 1960) ist Zeithistorikerin und und Friedensforscherin an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie beschäftigt sich mit grenzüberschreitenden Forschungsprojekten im Alpen-Adria-Raum, insbesondere „Peace Building“ in Südosteuropa, Friedenspädagogik (Interkulturelles Lernen, Erinnerungskultur), Migrationsforschung und -politik sowie Jugendpolitik und Partizipation. Außerdem ist sie Co-Sprecherin der Plattform Migration Villach und Mitbegründerin des „Kärntner Dialogforum Zusammenleben“ (2015). In Fresach wird sie über die Ursachen aktueller Flüchtlingsbewegungen sprechen und Herausforderungen und Perspektiven aufzeigen. bettina.gruber@aau.at Rolf Holub (*1956) ist seit 2013 Landesrat für Umwelt und Energie in Kärnten. Mit dem von ihm initiierten Energie- und Mobilitätsmasterplan soll in Kärnten eine Energiewende eingeleitet und der Anteil des öffentlichen Verkehrs gesteigert werden. Vor seiner politischen Laufbahn studierte Rolf Holub Medizin und Publizistik und war ab 1974 als freischaffender Musiker & Kabarettist tätig. Ab März 2003 war er Gemeinderat der Grünen in Klagenfurt, bei der Landtagswahl 2004 Spitzenkandidat der Grünen. Mit dem erstmaligen Einzug in den Kärntner Landtag wechselte Rolf Holub im März 2004 als Abgeordneter in den Landtag. Bis 2014 war er Landessprecher der Grünen Kärnten und und Mitglied des Landesvorstands. Von 2009–2012 war er Vorsitzender des Hypo-Untersuchungsausschusses im Kärntner Landtag. Rolf Holub ist überzeugt: „Klima retten = Menschen retten.“ rolf.holub@ktn.gv.at Peter Huber (*1967) ist Regionalreferent am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung. Er arbeitet zu Migrations- und Arbeitsmarktthemen und zu Fragen der europäischen Integration. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre and der Wirtschaftsuniversität Wien besuchte er den postgradualen Lehrgang des Instituts für höhere Studien und arbeitete dort als Forschungsassistent. 1999 wechselte er an das WIFO wo er von 2012 bis 2014 stellvertretender Leiter war. peter.huber@wifo.ac.at Ishraga Hamid Mustafa (*1961) ist Autorin, Übersetzerin und freie Journalistin aus dem Sudan. Sie lebt seit 1993 in Wien und hat ihr Studium der Publizistik und Politikwissenschaft mit einem Doktorat 2006 abgeschlossen. Hamid engagiert sich in der Arbeit für MigrantInnen, vor allem in der „Schwarzen, MigrantInnen-Forschung“. Texte von ihr sind in mehreren Anthologien erschienen, z.B „Die Fremde in mir“ (1999), „Die Sprache des Widerstandes“ (2000), „Eure Sprache ist nicht meine Sprache“ (2002) und „Man fragt mich, ob ich bin“ (2009). Hamid veröffentlichte zuletzt „Gesichter der Donau“ (2014) und gab „Symphonie der Rub al-Chali“, eine Sammlung zeitgenössischer arabischer Gedichte (2015) (beide: edition pen im Löcker Verlag) heraus. Sie ist Beauftragte für arabische Literatur im Österreichischen PEN Club und kämpft gegen die „Grenzen in unseren Köpfen“. ishraga@penclub.at Aftab Hussain (*1962) ist Lyriker, Übersetzer und Literaturkritiker aus Pakistan. Er studierte Literaturwissenschaft an der Punjab Universität Lahore und promovierte an der Universität Wien. Er schreibt in Urdu und in der indischen Nationalsprache Hindi. Seine Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Husain war nach seiner Flucht aus Pakistan Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung und des österreichischen Bundeskanzleramts und wurde vom Internationalen PEN im Rahmen des Projekts „Writers in Exile“ betreut. Seine Poesie und Literaturkritiken wurden in allen bedeutenden literarischen Zeitschriften Indiens und Pakistans veröffentlicht. Zurzeit unterrichtet er an der Universität Wien. Husain warnt Europa davor, die Türen vor den Flüchtlingen zuzuschlagen. Dies würde auch das Klima des Geistes einengen. info@penclub.at Philo Ikonya (*1959) stammt aus Kenya und studierte Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Nairobi, bevor sie nach Spanien ging, um dort Pädagogik und Philosophie zu studieren. Danach kehrte sie in ihre Heimat zurück und arbeitete als freie Journalistin für die wichtigsten Zeitungen ihres Landes. Sie thematisierte die soziale Ungerechtigkeit, die allgegenwärtige Korruption und den Machtmissbrauch der herrschenden Elite. Mehrmals wurde sie deswegen verhaftet und misshandelt. 2009 übersiedelte sie auf Einladung des International Cities of Refuge Network (ICORN) nach Oslo ins Exil und lebt seit 2013 in Wien. 2015 trug sie in Fresach erstmals ihre Liebesgedichte aus dem Gefängnis vor. philo7626@gmail.com Sarita Jenamani (*1972) ist Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin aus Indien. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaft an der Utkal Universität und an der Fachhochschule Wiener Neustadt, schreibt in ihrer Muttersprache Oriya, in der indischen Nationalsprache Hindi und in Englisch. Sie war Stipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung und des Künstlerdorfs Schöppingen sowie des Kulturvereins Inzing bei Innsbruck. Für ihre Übersetzungen von Gedichten der Schriftstellerin Rose Ausländer in Hindi erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Bundeskanzleramts. Sie nahm an zahlreichen internationalen Literaturveranstaltungen und Poesiefestivals teil und veröffentlichte mehrere Gedichtbände. Jenamani sagt, es gehe bei den Klimaverhandlungen nicht nur ums Klima, sondern um die Frage nach globaler Gerechtigkeit und Moral. „Unsere Handlungen sind zwecklos, solange sich Gleichberechtigung und Toleranz nicht durchgesetzt haben.“ info@penclub.at Harald Kollegger (*1955) ist Professor an der Medizinischen Universität Wien, Facharzt für Neurologie und Autor von Romanen, Essays und Lyrik. Er ist Mitglied des Österreichischen PEN Club und seit April 2015 dessen Vizepräsident. In seinen wissenschaftlichen Arbeiten befasste er sich mit der Chemoarchitekur und der Plastizität des Gehirns, mit entzündlichen Läsionen des Nervensystems und deren Behandlung. Von 1997 bis 2006 leitete er das Forschungslabor der Universitätsklinik für Neurologie in Wien. In seinen Romanen und Essays beschäftigt er sich mit inflationärer Theorienbildung, dem Beraterunwesen und Strategien des Standhaltens in widrigen Zeiten, als Therapeut mit traditioneller chinesischer Medizin, Georg Groddecks wilder Psychoanalyse und dem zen-buddhistisch inspirierten Konzept der inspirierten Unterlassung. Alternative Logiken, wie etwa jene von George Spencer-Brown, dargelegt in Laws of Form, die Erkenntnisse von Richard Davidson und Antonio Damasio über emotional styles und das fühlende Gehirn sowie die Ursachen und Auswirkungen der Internetsucht, wie in Manfred Spitzers Buch „Digitale Demenz“ skizziert, sind für ihn weit auseinanderliegende Quellen, aus denen sich ein neuartiges Verständnis von Schmerz, Verzicht und Klimawandel ableiten lässt. 2016 erscheint sein Buch „Wenn nichts mehr geht, geh mit – Über Heiterkeit in rauen Zeiten“. Einige, der darin vorgestellten Methoden, konstruktiv und ressourcenschonend, aber dennoch politisch wirksam mit Leiden umzugehen, werden in seinem Schmerz-Workshop in Fresach vorgestellt. harald.kollegger@meduniwien.ac.at Karl Ferdinand Kratzl (*1953) ist Autor, Kabarettist und Schauspieler aus Wien. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine Auftritte in der TV-Serie MA2412 bekannt. Kratzl studierte Gährungstechnik auf der Hochschule für Bodenkultur, Psychologie und Anthropologie an der Universität Wien und promovierte über das Thema: „Die Musikalität von Unmusikalischen“. Er schreibt seit seinem achten Lebensjahr Geschichten und Gedichte, Solostücke, Kolumnen, Kunstkatalogbeiträge, Prosa, zwischendurch Kinderbücher, Hörspiele oder Theaterszenen fürs Burgtheater. Als Schauspieler trat er im Theater in der Josefstadt, im Schauspielhaus und im Rabenhof auf, auch in Filmen von Schottenberg, Haneke und Sicheritz wirkte er mit. Zur Zeit arbeitet er an einer Neuübersetzung von Goldonis „Diener zweier Herren“ für die Stockerauer Sommerfestspiele. In Fresach wird er eine „Rede an die Nation“ halten. info@penclub.at Helga Kromp-Kolb (*1948) ist Österreichs bekannteste Klimaforscherin, Professorin für Meteorologie und Leiterin des Zentrums für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit an der Universität für Bodenkultur in Wien. Sie ist eine der Hauptautorinnen des Österreichischen Sachstandsberichtes zum Klimawandel 2014. Österreich war damit das erste Land Europas, das einen solchen Bericht erstellt hat. Helga Kromp-Kolb erhielt für ihr Engagement zum globalen Klimawandel zahlreiche Preise und Würdigungen, u.a. den Konrad-Lorenz-Preis 1991, das Verdienstzeichen des Landes Wien 2006 und 2011 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. 2005 war sie Wissenschaftlerin des Jahres. helga.kromp-kolb@boku.ac.at Zum Sachstandsbericht: http://www.ccca.ac.at/de/apcc Christoph Kulterer (*1971) ist Eigentümer und CEO der Unternehmensgruppe Hasslacher Norica Timber, seit 2010 Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie und Vizepräsident des FV der österreichischen Holzindustrie, seit 2012 Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten und seit 2015 Vizepräsident der Europäischen Sägeindustrie (EOS) und Obmann der ARGE proHolz Austria. Der studierte Betriebswirt engagiert sich vielfältig für Sozialprojekte und öffentliche Anliegen, 2015 hat er die „Initiative für Kärnten“ mitgegründet. http://www.hasslacher.at Christa Markom (*1976) lehrt Migrationsanthropologie am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und forscht zum Thema Rassismus in Österreich. Ihre Schwerpunkte als Mitarbeiterin am Wiener Ludwig-Boltzmann-Institut sind außerdem Migrationsforschung, Multikulturalismus, Sprache und Diskriminierung sowie herabwürdigende Formulierungen in Schulbüchern. Zu diesen Themen leitet sie auch Seminare und Workshops in der Jugend- und Erwachsenenbildung. 2014 publizierte sie das Buch „Rassismus aus der Mitte: Die soziale Konstruktion der »Anderen« in Österreich“, dessen Thesen sie auch in Fresach vertritt. christa.markom@ehp.lbg.ac.at Thomas Maurer (*1967) ist seit 1988 Kabarettist aus Profession und blickt auf 15 Solo-Programme zurück, die ihn auch über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt gemacht haben. Daneben arbeitet er gerne und regelmäßig mit Kabarettisten-Kollegen zusammen, so u.a. mit Hader, Palfrader, Scheuba, Puntigam), arbeitet federführend an Fernsehprojekten mit (Die kranken Schwestern, Die 4 da, Wir Staatskünstler), und verfasst Kolumnen, Reportagen, Kurzgeschichten und Drehbücher. Maurer erhielt 2015 den Deutschen Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett. In Fresach präsentiert Maurer sein neues Solo-Programm „Der Tolerator“. „Toleranz ist nicht nur eine allgemein anerkannte Tugend, sondern auch noch ein spannendes und preiswertes Hobby“, sagt Maurer. http://www.thomasmaurer.at Pravu Mazumdar (*1952) ist deutsch-indischer Philosoph, Übersetzer und Dozent in München. Er befasst sich mit Theorien der Moderne, Ereignisphilosophien und Kunstinterpretationen. Von ihm stammen zahlreiche Aufsätze zu Foucault, mehrere Bände von „Philosophie Jetzt“ und Bücher wie „Das Niemandsland der Kulturen“, „Die Macht des Glücks“ oder „Die entfesselte Oberfläche“. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde er durch seine Beiträge zur Migrationsdebatte und den Krieg der Kulturen. Er analysiert die „kollidierenden Paradiesvorstellungen von Gesellschaften, für die paradigmatisch Migration und Tourismus als die beiden großen entgegen gesetzten Bewegungen in Richtung jeweils anders imaginierter Glücksräume stehen“. pravu@pravumazumdar.com Reinhard Merkel (*1950) ist Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg. In seiner Jugend war er Schwimmer (Olympia-Teilnehmer 1968), nach seinem Studium zunächst Assistent am Institut für Rechtsphilosophie der Universität München und später Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit (1988-1990). Danach kehrte er an die Universität zurück. Zu den von ihm veröffentlichten Monographien gehören u.a Strafrecht und Satire im Werk von Karl Kraus (Juristisches Buch des Jahres 1996), sowie Willensfreiheit und rechtliche Schuld (2008; 2. Aufl. 2014). Mit anderen Autoren verfasste er 2009 ein Memorandum zur ethischen Beurteilung des Neuro-Enhancements. Seit 2012 ist er auf Vorschlag der Bundesregierung Mitglied im Deutschen Ethikrat. Merkel war aufgrund seiner prononcierten politischen Standpunkte wiederholt in den Medien; auch sein Beitrag in der F.A.Z. zum Umgang mit Klimaflüchtlingen (22.9.2015) sorgte für intensive Diskussionen. reinhard.merkel@jura.uni-hamburg.de Helmuth A. Niederle (*1949) ist seit 2011 Präsident des Österr. PEN Clubs und Initiator zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Kampagnen wie „Time to Say: No!“ Er war nach seinem Studium der Ethnologie, Kunstgeschichte, Volkskunde und Soziologie wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1994 stv. Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur sowie Beauftragter des Writers-in-Prison-Komitees Österreich, außerdem mehrere Jahre Herausgeber der Reihe „scriptor mundi“, die in der „edition Kappa“ (München) erschien, seit 2006 Herausgeber der Reihe „edition milo im Verlag Lehner“ (Wien) und zeichnet jetzt für die edition pen im Löcker Verlag verantwortlich. Niederle ist Autor und Übersetzer zahlreicher Publikationen und veröffentlichte in Literaturzeitschriften, Tageszeitungen, Magazinen und im ORF. info@penclub.at Chibo Onyeji (*1950) ist Philosoph, Menschenrechtsaktivist, Wirtschafts- und Entwicklungshilfeexperte und unterrichtet an der Universität Wien. Er stammt aus einer Familie von Dichtern aus dem Osten Nigerias, war Soldat, Journalist, Seemann und Wäschereiarbeiter. Seine Ausbildung erhielt er an der Universität Skopje, der Webster University und der Texas MM University. Er ist der Autor von Romanen und Gedichtbänden, in denen es primär um die Gleichberechtigung von Schwarzen in Europa geht. Er glaubt, dass eine zweite Heimat immer von Vorteil ist – für jede Person. „Man kann nicht einmal seine eigene Kultur völlig kennen lernen. Aber es gibt immer etwas Neues von einer anderen Kultur dazuzulernen.“ chibo.onyeji@univie.ac.at Marc R. Pacheco (*1952) ist Abgeordneter der Demokraten im Senat des US-Bundesstaates Massachusetts und seit 2015 Senatspräsident auf Zeit. Zuvor, von 1989 bis 1992, war er Mitglied des Massachusetts House of Representatives und Mitglied des Taunton School Committee sowie Mitarbeiter Administration von Taunton (1982–88). Senator Pacheco setzt sich seit vielen Jahren für nachhaltige Energie- und Umweltprogramme in seiner Heimatstadt Boston ein und ist Welt-Klimabotschafter für das Climate Reality Project des früheren US-Vizepräsidenten Al Gore. Zuletzt war er 2013 beim World Sustainable Energy Forum in Wien. http://www.climaterealityproject.org Bernhard Perchinig (*1958) ist Politikwissenschafter mit den Forschungsschwerpunkten Europäische Einwanderungs- und Integrationspolitik, Städtische Integrationspolitik, Antidiskriminierungspolitik und Minderheitenrechte. Aktuell ist er beim International Centre for Migration Policy Development (ICMPD) tätig und in Projekten in der Türkei und Südostasien involviert. Perchinig war zuvor Senior Research Fellow Human Rights in the European Context an der Universität Wien, Senior Researcher an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Abteilungsleiter Migrationsforschung im Europäischen Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung und Leiter der Grundlagenabteilung des Wiener Integrationsfonds. Er ist Berater für für die Stadt Wien, die Österreichische UNESCO-Kommission, den Europarat und die Europäische Kommission, DG Beschäftigung. http://www.icmpd.org Hans-Peter Premur (*1961) ist Katholischer Hochschulseelsorger an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und Pfarrer in Krumpendorf am Wörthersee. Er stammt aus Maria Saal und studierte Theologie mit Schwerpunkt Religionsphilosophie. Seine Priesterweihe empfing er 1988. Von 1992 bis 2000 war er Leiter des Bildungshauses St. Georgen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Premur durch sein Engagement für Flüchtlinge bekannt. „Aus keinem Wohnzimmer und aus keinem Stammtischgespräch ist das Thema Asyl und Flucht mehr wegzudenken. Wenn man teilnimmt am Weltgeschehen, dann ist es mit der Beschaulichkeit vorbei.“ http://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/pfarre/C3059/ Franz Prettenthaler (*1972) ist Sozialwissenschafter und seit 2010 Leiter der Forschungsgruppe Regionalpolitik, Risiko- und Ressourcenökonomik beim Joanneum Research in Graz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Umwelt- und Ressourcenökonomie und im Bezug auf den Klimawandel im Risiko- und Katastrophenmanagement. Er arbeitet dazu laufend mit den großen Rück-Versicherern in Europa zusammen. Er publizierte außerdem einschlägige Arbeiten zur Reform des Risikotransfersystems für Naturgefahren in Österreich, der breiten Öffentlichkeit wurde er 2009 durch die Idee eines Transferkontos bekannt. franz.prettenthaler@joanneum.at Claus Reitan (*1954) ist Professor, Journalist, Autor und Referent; Themen und Schwerpunkte sind Politik, Gesellschaft, Migration und Integration sowie Nachhaltigkeit. Claus Reitan war Chefredakteur der Wochenzeitung DIE FURCHE und der Tiroler Tageszeitung, Europa-Redakteur bei NEWS, Gründungs-Chefredakteur bei Österreich. Für den Verein der Chefredakteure war Reitan Mitgründer des neuen Österreichischen Presserates; er ist Mitherausgeber des Handbuches „Praktischer Journalismus“; tätig in der Aus- und Fortbildung für Journalismus (Berufsethik und Qualitätsjournalismus), initiierte in Kooperation von Integrationsfonds und Kuratorium für Journalistenausbildung die Seminarreihe „Flucht, Migration und Integration“. Zahlreiche Publikationen; Monographien: „Gesellschaft im Wandel – Perspektivenwechsel für Österreich“ (2014), „Franz Schausberger – Politiker, Historiker, Europäer“ (2015), „Die neuen Völkerwanderungen – Ursachen der Migration“ (Herbst 2016). claus.reitan@aon.at Herbert Ritsch (*1967) ist seit über 20 Jahren in führenden Positionen bei Banken tätig. Seit 2008 setzt er sich intensiv mit Nachhaltigkeit und Ethik in der Finanzwelt auseinander. Er hat bei der Bank Gutmann den Bereich Nachhaltigkeit aufgebaut und ist seit 2016 für den Bereich Wirtschaftsethik und Bewahrung der Schöpfung beim Bankhaus Schelhammer&Schattera verantwortlich. Ritsch studierte Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien und promovierte an der Universität Klagenfurt im Bereich Angewandte Informatik. Er ist im Senat der Wirtschaft und Mitglied im Forum christlicher Führungskräfte. Er hält zudem das Diplom eines ESG Analyst der DVFA in Verbindung mit der Universität Hamburg und ist zertifizierter Portfoliomanager. http://www.schelhammer.at Niyazi Serdar Sarıçiftçi (*1961) ist international anerkannter Physiker und Spezialist für organische Halbleiter an der Johann Kepler Universität (JKU) Linz. Dort leitet er das Institut für Physikalische Chemie sowie das Institut für Organische Solarzellen. Nach Studien in Istanbul, Wien, Stuttgart und Santa Barbara (USA) lehrt und forscht er seit 1996 in Linz. Von 2003–2009 war er im Linzer Gemeinderat aktiv. Sarıçiftçi ist u.a. Gründungsmitglied des Linzer Kreises und Fellow of the Royal Society of Chemistry, der American Chemical Society und der Materials Research Society. 2014 wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gewählt. Er erhielt den Kardinal-Innitzer-Preis 2010, den Wittgenstein-Preis 2012, die Humanitätsmedaille der Stadt Linz und mehrere Ehrendoktorate. 2008 war er Österreicher des Jahres in der der Kategorie Forschung. Er hat über 500 wissenschaftliche Beiträge publiziert und ist einer der meist zitierten Wissenschafter in seinem Fachgebiet. serdar.sariciftci@jku.at Karl W. Steininger (*1965) ist ao. Professor am Institut für Volkswirtschaftslehre der Karl-Franzens-Universität Graz und am Wegener Center für Klima und Globalen Wandel. Er befasst sich seit Jahren mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt und Wirtschaft und hat dazu mehr als 100 Aufsätze und Beiträge für wissenschaftliche Magazine verfasst. Er war auch einer der drei Hauptautoren des österreichischen Klimasachstandberichtes 2014. Als Leiter des Projektes COIN (Kosten des Nichthandels) http://coin.ccca.at/ hat er zum ersten Mal für Österreich die Kosten eines möglichen Klimawandels in Euro berechnet. Steininger studierte in Wien, Berkeley (California) und Washington. Er leitet derzeit auch den Ausschuss für Umwelt- und Ressourcenökonomie des Vereins für Sozialpolitik in Frankfurt http://www.uni-graz.at/karl.steininger Hans Stoisser (*1962) ist Unternehmer, Berater und Autor. In den 1980er Jahren arbeitete er zweieinhalb Jahre lang in Westafrika. Während seines Post-Graduate Studiums an der Johns Hopkins University konzentrierte er sich auf internationale Beziehungen und die zunehmenden Interdependenzen der Weltordnung. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs begleitete Stoisser österreichische Unternehmen bei ihrer Expansion in die osteuropäischen Nachbarländer. In den 1990er führte er die Geschäfte einer Möbelproduktion und baute ein österreichisch-slowenisches Produktionsnetzwerk auf. Zu dieser Zeit gründete er das Beratungsunternehmen ECOTEC und baute Infrastrukturanlagen in zahlreichen Ländern Afrikas, Palästina und Brasilien. Seit den 2000er Jahren ist er externer Partner von Malik Management in St. Gallen. 2015 erschien sein Buch „Der schwarze Tiger – was wir von Afrika lernen können“, in dem er Europa auffordert, nach außen zu schauen und das Afrika der Vitalität, Lebensfreude und boomenden Realwirtschaft zu entdecken. http://www.hansstoisser.com Hubert Stotter (*1957) ist evangelischer Pfarrer und Rektor der Diakonie de La Tour, einem Sozialunternehmen mit mehr als 1400 Mitarbeiter/innen. Er begann seine Karriere mit einer Ausbildung zum Elektrotechniker, studierte danach Theologie am Missionsseminar Hermannsburg (FH für Interkulturelle Theologie) und in Wien. Nach einem Vikariat in Deutschland und in den USA und acht Jahren als Dozent und Leiter eines theologischen Seminars der Mekane Yesus Kirche in Äthiopien übernahm er im Jahre 2000 die Diakonie de La Tour. 2011 promovierte er in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Laut Stotter ist das Recht auf Teilhabe ein Menschenrecht und Grundvoraussetzung, dass Gesellschaft funktioniert. http://www.diakonie-delatour.at Hannes Swoboda (*1946) war von 1996 bis 2014 Listenführer der österreichischen Sozialdemokraten im Europaparlament, ab 2012 Präsident der europäischen S&D Gruppe. Er war in zahlreichen Ausschüssen und Delegationen tätig und hat als Berichterstatter mit Regionalfokus auf Südosteuropa, Zentralasien und Russland beträchtliche Beiträge im Kampf gegen politischen Extremismus und die Förderung der Minderheiten geleistet. Sein Wirtschafts- und Jura-Studium und seine vielfältigen Erfahrungen als Mitglied der Wiener Arbeiterkammer, des Wiener Landtags und als Stadtrat haben dazu beigetragen, dass er ein fundiertes Verständnis für soziale und politische Anliegen hat. Er hat zahlreiche ehrenamtliche Funktionen inne und ist u.a. Präsident des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche. hswoboda@spoe.at Klaus Töpfer (*1938) wurde 1987 zum Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ernannt. Daran anschließend, von 1994–1998, übernahm der studierte Volkswirt das Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. In dieser Zeit war er für den Umzug von Regierung und Parlament nach Berlin verantwortlich. Von 1998–2006 war er Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) mit Sitz in Nairobi, 2007 wurde er Professor für Umwelt und nachhaltige Entwicklung an der Tongji-Universität in Shanghai, seit 2009 ist er Gründungsdirektor des Forschungsinstituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit in Potsdam (Institute for Advanced Sustainability Studies, IASS), seit 2010 Berater des Wüstenstrom-Projektes „DESERTEC“, in dem es um die weltweite Erschließung von erneuerbaren Energien geht. Töpfer setzt sich seit Jahrzehnten für nachhaltige Problemlösungen ein. Für sein Engagement erhielt er zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, u.a das Bundesverdienstkreuz, den Deutschen Umweltpreis, den Theodor-Heuss-Preis und den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für sein Lebenswerk. klaus.toepfer@gmail.com Henning Vöpel (*1973) ist seit September 2014 Direktor und Geschäftsführer des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), wo er die Forschungsbereiche Konjunktur und Weltwirtschaft verantwortet. Vöpel lehrt seit 2010 als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hamburg School of Business Administration (HSBA). Seine Forschungsschwerpunkte sind Konjunkturanalyse, Geld- und Währungspolitik, Finanzmärkte und Spieltheorie. Er ist außerdem Ansprechpartner für das Economic Reporting Institute – ERI. Für ihn sind Grenzen das Thema der kommenden Jahre. Ist Freiheit grenzenlos? Und wo liegen die Grenzen der Sicherheit? http://www.hwwi.org Şerafettin Yıldız (*1953) ist Schriftsteller und Übersetzer türkischer Abstammung und lebt seit 1978 in Wien, wo er u.a. als Schulberater für Zuwanderer tätig ist. Er hat ein abgeschlossenes Studium der Volkswirtschaft, ist Mitglied des Österreichischen PEN Club, Vortragender, Gastreferent und Juror bei Literaturwettbewerben. Die Liste seiner Publikationen ist lang, mit Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien im In- und Ausland u.a. in Italien, Holland, Slowakei, Deutschland, Rumänien, Mexiko, Rumänien, Türkei. Für Yıldız sind die Grenzen Europas nicht mehr geografisch festzumachen. „In Zeiten der Globalisierung brauchen wir eine neue Sprache, die den wunden Planeten für uns Sterbliche zu einer neuen lebenswerteren Heimat machen könnte.“ http://www.serafettinyildiz.at Verena Winiwarter (*1961) ist Umwelthistorikerin und bemüht sich seit Jahren, ihre Arbeit einer breiteren Öffentlichkeit verständlich zu machen. Konkret geht es ihr darum, die Folgen von Umweltsünden der Vergangenheit aufzuzeigen und daraus die Lehren zu ziehen. Die Dekanin der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt sieht in der Verankerung von Nachhaltigkeit eine zentrale Aufgabe zur Überwindung von nationalen Konflikten und Brain Drain in der Donau-Region. Im Rahmen ihres Projekts Danube:Future will sie die Nachhaltigkeitsforschung im Alpen-Adria-Raum mit dem Donau-Raum stärker vernetzen. 2013 wurde sie zur „Wissenschafterin des Jahres“ gewählt. verena.winiwarter@uni-klu.ac.at