Referenten und Autoren Ronald Barazon (*1944) wurde in Israel geboren und hat nach seiner Gymnasialzeit am Französischen Lyzeum in Wien als Pressereferent bei den Wiener Symphonikern begonnen. Von 1965 bis 2006 arbeitete er bei den Salzburger Nachrichten, die letzten zehn Jahre als Chefredakteur. Er ist ein streitbarer Wirtschaftspublizist, Vortragender und begehrter Fernseh-Moderator (Zur Sache, Offen gesagt, Bei Barazon) und erhielt mehrere Auszeichnungen, u.a. die Karl-Renner-Preis. Der Umgang mit Toleranz zählt nach eigenen Angaben zu seinen „Lieblingsthemen“. ronald.barazon@gmail.com Zohra Bouchentouf-Siagh (*1950) lehrt seit 1993 am Institut für Romanistik der Universität Wien. Nach Studien und Lehrtätigkeiten in Algier und Paris hat sie sich auf maghrebinische und subsaharische Literaturen und Sprachkontakte spezialisiert. Sie nahm an zahlreichen Kongressen teil, u.a. mit Beiträgen zum algerischen Theater, zur kolonialen und aktuellen Sprachpolitik, zu Kulturkonflikten, maghrebinischer Literatur in französischer Sprache und Immigranten-Literatur in Frankreich. In Fresach referiert sie über „Positionen einer dekolonialen Moderne im afrikanischen Denken der Gegenwart“. zohra.bouchentouf-siagh@univie.ac.at Alois Brandstetter (*1938) zählt neben Peter Handke und Thomas Bernhard zu den großen österreichischen Autoren der Gegenwart, er gilt als Ästhet und konservativer Philologe der „alten Schule“. Der gebürtige Oberösterreicher war von 1974 bis 2007 Professor für Ältere Deutsche Sprache und Literatur an der Universität Klagenfurt und begann relativ spät, eigene Werke zu publizieren. Er liebt Sprachspiele, geht den Worten aber auf den Grund und überlässt trotz des flüssigen, oft liebevollen Stils kaum ein Detail dem Zufall. Zum Thema Toleranz sagt er: „Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.“ alois.Brandstetter@aau.at Claudia Brunner (*1972) ist Assistenzprofessorin am Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie hat in Wien, Paris und Berlin Politikwissenschaften studiert und wurde für ihre transdisziplinären Arbeiten mehrfach ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich insbesondere mit Zusammenhängen zwischen politischer und epistemischer Gewalt, also mit der Funktion, die Wissensproduktion in multiplen Gewaltverhältnissen einnimmt. Weitere Arbeitsbereiche ihrer Forschung und Lehre sind Kritische Friedens- und Konfliktforschung, Wissenssoziologie und Diskursforschung sowie Feministische Perspektiven in den Internationalen Beziehungen. Vor diesem Hintergrund betrachtet sie in ihrem Beitrag Toleranz als Privileg der Macht. claudia.brunner@aau.at Michael Bünker (*1954) wuchs in Radenthein auf, maturierte am Gymnasium in Villach und promovierte in evangelischer Theologie 1981 in Wien. Er war ab 1980 Vikar in Wien-Döbling und wurde 1991 mit der Leitung der Evangelischen Religionspädagogischen Akademie (ERPA) betraut. Im Herbst 1999 erfolgte seine Wahl zum Oberkirchenrat, am 1. Juni 2007 zum Bischof der Evang. Kirche A.B. in Österreich. Seit 1. Jänner 2007 ist er auch Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. bischof@evang.at Eugen Freund (*1951) ist seit Juli 2014 Abgeordneter zum Europäischen Parlament. Davor war er seit 1972 im Journalismus und zeitweise für das Außenministerium und den Österreichischen Presse- und Informationsdienst in New York tätig. Nach seiner Rückkehr aus den USA lehrte er an den Publizistik-Instituten in Wien und Salzburg, 1986 kam Freund wieder zum ORF: erst als Moderator der ZIB 2, dann im Bereich der Innen- und Außenpolitik. Von 1995 bis 2001 war Freund ORF-Korrespondent in Washington, danach veröffentlichte er zahlreiche Bücher über seine Zeit als Korrespondent. Er beendete seine Tätigkeit beim ORF als ständiger Moderator der „Zeit im Bild“ im Dezember 2013. eugen.freund@europarl.europa.eu Fabjan Hafner (*1966) ist Literaturwissenschafter, Schriftsteller und Literaturübersetzer aus dem Slowenischen. Bekannt wurde er durch sein Handke-Buch „Unterwegs ins Neunte Land“. Er arbeitete an der „Inventarisierung der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ und am „Thesaurus der slowenischen Volkssprache in Kärnten“ und war Lektor am Institut für Slawistik Graz und am Germanistik-Institut der Universität Ljubljana. Bis 2007 war er Lehrbeauftragter in Graz, seit 1998 ist er Mitarbeiter des Robert-Musil-Instituts in Klagenfurt und lehrt am Germanistik- und Slawistik-Institut der Alpen-Adria-Universität. Für ihn ist „Toleranz erst der Anfang“. fabjan.hafner@aau.at Philo Ikonya (*1959) stammt aus Kenya und studierte Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Nairobi, bevor sie nach Spanien ging, um dort Pädagogik und Philosophie zu studieren. Danach kehrte sie in ihre Heimat zurück und arbeitete als freie Journalistin für die wichtigsten Zeitungen ihres Landes. Sie thematisierte die soziale Ungerechtigkeit, die allgegenwärtige Korruption und den Machtmissbrauch der herrschenden Elite. Mehrmals wurde sie deswegen verhaftet und misshandelt. Seit 2009 lebt sie auf Einladung des International Cities of Refuge Network (ICORN) in Oslo im Exil. In Fresach spricht und singt sie über „The Roots of Tolerance and beyond“. philo7626@gmail.com Karin Kneissl (*1965) ist Energieanalystin und Nahostexpertin, Autorin mehrerer Fachpublikationen und Sachbücher, Mitbegründerin von Ärzte ohne Grenzen in Österreich, Vorstandsmitglied der kritischen Plattform www.whistleblowing.at und Vizepräsidentin der österreichischen Gesellschaft für politisch-militärische Studien STRATEG. Nach zahlreichen Studien in Wien, Jerusalem, Amman, Washington und Paris arbeitete sie von 1990-1998 für das österreichische Außenministerium in Wien, Paris und Madrid. Seit ihrem Ausscheiden aus dem diplomatischen Dienst ist sie als freie Journalistin tätig. Einer breiten Öffentlichkeit wurde sie durch ihre fundierten politischen Analysen im Rundfunk bekannt. karin@kkneissl.com Peter Löscher (*1957) war von 2007 bis 2013 Chef der Siemens AG. Davor war der gebürtige Villacher zwölf Jahre für den Pharmakonzern Hoechst unter anderem in Spanien, Japan, Großbritannien und den USA tätig, außerdem für den Pharmakonzern Amersham, der von General Electric übernommen wurde. Löscher wechselte zunächst in den Zentralvorstand von General Electric, 2006 in den Vorstand des US-Pharmakonzerns Merck & Co. Heute ist er Verwaltungsratspräsident der Sulzer AG und CEO der Renova-Holding des russischen Milliardärs Viktor Vekselberg. Löscher studierte in Wien, Hongkong und Harvard und war Auslandsösterreicher des Jahres 2011. peter.loescher@munichoffice.eu Sama Maani (*1963), geboren in Graz, iranischer Abstammung. Studium der Medizin in Wien und der Philosophie in Zürich, lebt als Autor und Psychoanalytiker in Wien. Er veröffentlicht laufend Beiträge in Literaturzeitschriften und Anthologien. 2004 erhielt er den Preis des Literaturwettbewerbs schreiben zwischen den kulturen, 2008 ein österreichisches Staatsstipendium für das Romanprojekt Ungläubig (erschienen 2014 bei Drava). Im März 2015 erscheint: „Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten – und die eigene auch nicht.“ sama.maani@utanet.at Christa Markom (*1976) lehrt Migrationsanthropologie am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien und forscht zum Thema Rassismus in Österreich. Ihre Schwerpunkte als Mitarbeiterin am Wiener Ludwig-Boltzmann-Institut sind außerdem Migrationsforschung, Multikulturalismus, Sprache und Diskriminierung sowie diskriminierende Formulierungen in Schulbüchern. Zu diesen Themen leitet sie auch Seminare und Workshops in der Jugend- und Erwachsenenbildung. 2014 publizierte sie das Buch „Rassismus aus der Mitte: Die soziale Konstruktion der »Anderen« in Österreich“, dessen Thesen sie auch in Fresach vertritt. christa.markom@ehp.lbg.ac.at Pravu Mazumdar (*1952) stammt aus Indien und studierte Physik und Philosophie. Er ist freier Autor, Übersetzer und Dozent in München und befasst sich mit Theorien der Moderne, Ereignisphilosophien und Kunstinterpretationen. Von ihm stammen zahlreiche Aufsätze zu Foucault, mehrere Bände von „Philosophie Jetzt“ und Bücher wie „Das Niemandsland der Kulturen“, „Die Macht des Glücks“ oder „Die entfesselte Oberfläche“. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde er durch seine Beiträge zur Migrationsdebatte und den Krieg der Kulturen. Er analysiert die „kollidierenden Paradiesvorstellungen von Gesellschaften, für die paradigmatisch Migration und Tourismus als die beiden großen entgegen gesetzten Bewegungen in Richtung jeweils anders imaginierter Glücksräume stehen“. pravu@pravumazumdar.com Helmuth A. Niederle (*1949) ist seit 2011 Präsident des PEN-Club Austria und Initiator zahlreicher öffentlichkeitswirksamer Aktionen wie “Time to say: No!” Er war nach seinem Studium der Ethnologie, Kunstgeschichte, Volkskunde und Soziologie wissenschaftlicher Mitarbeiter und ab 1994 stellvertretender Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur sowie Beauftragter des Writers-in-Prison-Komitees Österreich, außerdem mehrere Jahre Herausgeber der Reihe „scriptor mundi“, die in der „edition Kappa“ (München) erschien, seit 2006 Herausgeber der Reihe „edition milo im Verlag Lehner“ (Wien). Niederle ist Autor und Übersetzer zahlreicher Publikationen und veröffentlichte in Literaturzeitschriften, Tageszeitungen, Magazinen und im ORF. Er lebt und arbeitet in Wien und Dallein /NÖ. office@penclub.at Danica Purg (*1946) ist Professor für Management und Verwaltung, Präsidentin der IEDC-Bled School of Management, Slowenien, und Vorsitzende der CEEMAN, einem Zusammenschluss von 219 Führungskräfte-Organisationen aus 54 Ländern, die moderne Managementmethoden in Zentral- und Osteuropa forciert. Ihr besonderes Interesse gilt der Inspiration von Management durch Kunst und Kreativität. Im Jahr 2010 erhielt sie den Dean Award von der Akademie für Internationales Business (AIB). Im Jahr 2013 wurde sie Vorsitzende des PRME (Principles for Responsible Management Education) Lenkungsausschusses, einer Initiative der Vereinten Nationen. danica.purg@iedc.si Martin Schulz (*1955) ist seit 1994 Mitglied und seit Januar 2012 Präsident des Europäischen Parlamentes. Er war seit der Europawahl 2004 außerdem Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE). Diese Fraktion trägt seit der Europawahl 2009 den Namen Progressive Allianz der Sozialisten und Demokraten im Europäischen Parlament (S&D). Schulz ist Vizepräsident der Sozialistischen Internationale und mehrfacher Ehrendoktor. martin.schulz@ep.europa.eu Hannes Swoboda (*1946) war von 1996 bis 2014 Listenführer der österreichischen Sozialdemokraten im Europaparlament, ab 2012 Präsident der europäischen S&D Gruppe. Er war in zahlreichen Ausschüssen und Delegationen tätig und hat als Berichterstatter mit Regionalfokus auf Südosteuropa, Zentralasien und Russland beträchtliche Beiträge im Kampf gegen politischen Extremismus und die Förderung der Minderheiten geleistet. Sein Wirtschafts- und Jura-Studium und seine vielfältigen Erfahrungen als Mitglied der Wiener Arbeiterkammer, des Wiener Landtags und als Stadtrat haben dazu beigetragen, dass er ein fundiertes Verständnis für soziale und politische Anliegen hat. hswoboda@spoe.at Maria-Andreas Weißbacher (*1939) trat nach einer Ausbildung als Lehrerin im Jahr 1959 ins Missionskloster Wernberg ein. Nach dem Theologiestudium in Salzburg war sie von 1963 bis 1999 als Religionslehrerin an der Bundeshandelsakademie und Handelsschule Villach tätig. Die gebürtige Tirolerin arbeitete aktiv an den Europäischen Ökumenischen Versammlungen in Basel und Graz und am „Konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung“ (JPIC) mit und leitet die „Kontaktstelle für Weltreligionen“ der Diözese Gurk. sr.andreas@klosterwernberg.at