Österreich profitiert touristisch von Bergen und Seen und einer Kultur der Gastfreundschaft, die über Jahrzehnte gut gepflegt und weiterentwickelt wurde. Doch immer mehr Betroffene sorgen sich über Ausverkauf und Überfremdung im eigenen Land. Wie Land und Leute für neue Konzepte gewonnen und das Bewusstsein für den richtigen Umgang mit den eigenen Ressourcen geschärft werden können, erörtern Experten auf dem Internationalen Tourismusforum Villach, das am 5. Juni nachmittags im Hotel Holiday Inn stattfindet. Ameldungen: tourismusinformation.stadt@villach.at Grund und Boden: Wem gehört Österreich? 14 bis 15.30 Uhr: Wertschöpfung und Lebensqualität In vielen Belangen geht es um die Frage, was uns wichtiger ist: Mehr Wertschöpfung oder Lebensqualität, überspitzt formuliert „Geld oder Leben: Was kostet unsere Identität?“ Wie beides unter einen Hut zu bringen ist, wird die Geographin und Tourismusforscherin Nadine Scharfenort von der Freien Universität Berlin anhand von Beispielen erläutern. Im Anschluss wird eine Expertenrunde darüber diskutieren, was in der Land- und Verkehrsplanung, Raumordnung und auch in der Landwirtschaft zu tun ist, um die Einzigartigkeiten des Landes, seiner Kultur und Ressourcen zu erhalten. Mit dabei sind die Sozialwissenschafterin Brigitte Kratzwald, die Raumforscherin Gerlind Weber, Karin Schabus von „Urlaub am Bauernhof“ und Villachs Tourismuschef Georg Overs. Fremde Heimat: Wie weit darf Tourismus gehen? 16 bis 17.30 Uhr: Kulturerhalt und Lebensraum Im zweiten Teil des Nachmittags wird die vielbeachtete Tiroler Volkskundlerin, Buchautorin und Philosophin Elsbeth Wallnöfer über Wege und Möglichkeiten sprechen, Heimat und Heimatgefühle zu bewahren, ohne die touristische Zukunft zu verbauen. Wenn die Heimat fremd wird und Kultur wie Natur nur noch Ware sind, dann gilt es zu handeln, das sagen selbst Tourismusprofis wie Peter Zellmann, Manfred Kohl und der Generalsekretär im Ministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), Josef Plank. Wie mit den zentralen Fragen Authentizität und Identität im Tourismus umgegangen werden soll, ist ja nicht nur ein Thema der „Naturfreunde Internationale“, die von Katrin Karschat vertreten wird. (ws)