Der österreichische Tourismus braucht Klischees wie Wiener Schnitzel, Dirndl, Schuhplattler und Lippizaner. Gängige Bilder von Heimat sind eine „gut funktionierende Währung“ in der Bewerbung von Gästen. Es ist allerdings wichtig, dass diese Bilder auch der Realität entsprechen. Denn im Tourismus sind Klischees auch Versprechen, sagt die Tiroler Volkskundlerin und Buchautorin Elsbeth Wallnöfer, die beim Tourismusforum im Rahmen der Europäischen Toleranzgespräche am 5. Juni in Villach zu Gast sein wird. http://www.fresach.org „Klischees funktionieren, weil sie die einfachste Art der Sprache sind“, meint Wallnöfer. Weil der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist und vielen Menschen zu einem Einkommen verhilft, sei es wichtig, durch diese Sprache ein bestimmtes Bild zu vermitteln. Allerdings muss man dieses Bild auch immer wieder kritisch hinterfragen. „Entsprechen die Klischees noch der Lebenswirklichkeit? Finde ich das vor, was mir versprochen wurde?“, gibt Wallnöfer zu bedenken. Wenn das nicht mehr der Fall sei, müssten Gäste und Touristen anders angesprochen bzw. beworben werden. Mehr von der Volkskundlerin im pressetext-Interview. (ws)