Wenn es um das Überleben der Menschheit geht, wird die Sicherung von Naturraum und Böden immer vordringlicher. Dazu muss sich das heutige Wirtschaftssystem vom ungebremsten Wettbewerbs- und Wachstumsdenken lösen und gänzlich neu definieren. Wirtschaftswachstum nur um des Wachstums willen sei unsinnig. Ausgangspunkt muss die Frage sein: Was brauchen wir und wie können wir es so herstellen, dass die natürlichen Ressourcen erhalten, vielleicht sogar vermehrt oder verbessert werden, sagt die Sozialwissenschaftlerin Brigitte Kratzwald, die beim Internationalen Tourismusforum im Rahmen der Europäischen Toleranzgespräche am 5. Juni in Villach zu Gast sein wird. Für Kratzwald liegt das Problem des heutigen Wettbewerbs in der Abhängigkeit von Investoren. Der Fokus liege daher immer auf möglichst niedrigen Preisen und hohem Profit. Die Buchautorin sieht Wettbewerb und Wirtschaftswachstum allerdings nicht grundsätzlich negativ. Es müsse aber die Frage gestellt werden, ob beide dem Leben dienen und ob man aufhören kann zu wachsen, wenn die Bedürfnisse befriedigt sind. Die Sozialwissenschaftlerin sieht einen Ausweg in alternativen Wirtschaftsformen, etwa Commons, Subsistenz und solidarische Landwirtschaft. Mehr im pressetext-Interview. (ws)