Braucht Freiheit Demokratie? Und was ist die Freiheit wert, wenn über Jahrzehnte geltende Wertegebäude und Systeme einstürzen. Was, wenn liebgewordene Traditionen über Bord geworfen oder hart erkämpfte Persönlichkeitsrechte im Internet gedankenlos freiwillig aufgegeben werden? Diese und andere Fragen wurden im Rahmen einer Vorschau auf die Europäischen Toleranzgespräche 2017 am 18. Januar in Wien mit Pressekolumnistin Anneliese Rohrer, Politikwissenschaftler Vedran Dzihic und Türkei-Experte Serafettin Yildiz, diskutiert. Trump, Brexit & die Türkei im Umbruch. Nichts ist mehr so wie noch vor einem Jahr. Selbst die USA stellen die Globalisierung in Frage, und die EU steht an einem weiteren Scheideweg. Denn wenn sich das freiheitsliebende, demokratische Amerika als globale Ordnungsmacht verabschiedet, steigt der Einfluss Russlands in Europa und die chinesische Vorherrschaft über Südostasien. Die Initiatoren des Denk.Raum.Fresach diskutieren 2017 die Auswirkungen dieser geopolitischen Veränderungen. „Während wir 2015 über die Toleranz in unserer Gesellschaft diskutiert haben und 2016 die Grenzen Europas vermessen und die Folgen des Klimawandels aufgezeigt haben, befassen wir uns 2017 mit den vielfältigen Dimensionen der Freiheit, die gerade heute wieder von vielen Seiten bedroht ist. Der Vormarsch globaler Internet-Konzerne und zunehmend autokratischer Regime in Ost und West geben uns schwer zu denken“, erklärte der Präsident des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche, Hannes Swoboda, bei der Vorstellung des Programms 2017 am Mittwoch in Wien. (ws)