Die Macht des globalen Kapitals, der drohende Ausverkauf von natürlichen Ressourcen und fehlendes Bewusstsein für den Schutz von landwirtschaftlichen Nutzflächen standen im Mittelpunkt des Wirtschaftsforums bei den Europäischen Toleranzgesprächen am Freitag vormittag. Handlungsbedarf sah die von ORF-Redakteurin Sonja Sagmeister moderierte Diskussionsrunde insbesondere bei der Politik, die es bisher verabsäumt habe, die Nutzung von Grund und Boden schärfer zu regulieren und zu besteuern. Durch die weitere Zubetonierung von Ackerflächen sei nicht nur die eigene Versorgung, sondern insgesamt die menschliche Existenz gefährdet. Durch die zunehmende Verbauung der schönsten Flächen an Seen und Hotspots und die Einzäunung von Wiesen und Wäldern geht auch der Zugang zu den Erholungsräumen verloren. Die Politik schaut weg und das Kapital findet Wege, Gemeingüter wie Wasser, Boden und andere Ressourcen der Allgemeinheit zu entziehen. „Noch nie zuvor lag so viel Macht in so wenigen Händen wie im Augenblick. Konzerne, Vermögensverwalter und Investoren kontrollieren einen gewaltigen Teil des Vermögens auf der Welt. Dadurch steigt die soziale Ungleichheit enorm. Die Globalisierung war ein Geschenk für die Reichen, für das Gros der Bevölkerung ist dagegen wenig passiert“, meinte Hans-Jürgen Jakobs, Autor des Bestseller „Wem gehört die Welt?“, in seinem Impulsreferat. Monopole würden es den Konzernen erlauben, die Preise zu bestimmen, worunter die Verbraucher leiden müssen. Mehr auf pressetext. (ws)