Politik und Kirche sollten Menschen bei der Bewältigung der Corona-Krise unterstützen und Antworten auf die Frage nach dem Sinn geben können. Die Kirche muss dabei ihre starren Strukturen abwerfen, die Politik ihren Egoismen und nationalen Alleingängen entkommen. Das war der Grundtenor der zwei Nachmittagspanels bei den Europäischen Toleranzgesprächen am Donnerstag in Fresach. „Kirche kann Sinn stiften“ Der Psychotherapeutin Boglarka Hadinger zufolge brauchen die meisten Menschen gerade in einer Krise Sinn. „Diese Situation gibt uns auch die Möglichkeit, eine Kurskorrektur einzuleiten. Aber das kann nicht von heute auf morgen passieren, wir müssen uns Zeit nehmen“, erläuterte die Leiterin des Viktor Frankl Instituts in Tübingen. Ein großes Thema in der Diskussion war die Sinnsuche in der Institution Kirche. Vor allem in Zeiten der Not sei die Kirche gefragt, so Hadinger. Für Pastoraltheologin Regina Polak hat die Kirche zwar vor allem wegen der Missbrauchsskandale viel an Vertrauen eingebüßt, sie kann jedoch immer noch Sinn geben. „Die Kirche spielt auf der Gemeindeebene und im karitativen Bereich weiterhin eine große Rolle. Gerade hier muss sie heute ansetzen. Wir müssen bedenken, dass Glaube und Kirche nicht deckungsgleich sind. Die Menschen sind immer noch auf spiritueller Sinnsuche, die Kirche kann sie dabei unterstützen, auch wenn sie keine Gläubigen sind“, sagte Polak. Mehr zu den zwei Sessions am Nachmittag auf pressetext. (ws) Die zwei Live-Streams vom Nachmittag hier zum Nachschauen. Toleranzforum I Aufbruch – wohin und wozu? + Kirchen im Off: Neue Rezepte für den Glauben 14-15.30: https://www.youtube.com/watch?v=NbEV_Sg-vRA Toleranzforum II Demokratie im Aufbruch + Auszug aus der Gemeinschaft: Strategien gegen Egoismus 16-17.30: https://youtu.be/-FL9ua6w3hc Fotos zum Toleranzforum der Europäischen Toleranzgespräche 2020 in Fresach stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/3742 kostenfrei als Download zur Verfügung.