Demografische Veränderungen wie Bevölkerungsschwund, Abwanderung und Ressourcenabfluss aus den ländlichen Regionen und geeignete Antworten und Gegenrezepte waren die zentralen Themen des Wirtschaftsforums am Freitagnachmittag. Dabei zeigte sich, dass es mit attraktiver Ausbildung und guten Jobs allein nicht getan ist. Im Gespräch mit dem Brüsseler ORF-Korrespondenten Peter Fritz einigten sich die Referenten rasch darauf, dass der ländliche Raum für Einheimische nur attraktiv bleiben kann, wenn es ausreichend Ausbildungsmöglichkeiten, technische Infrastruktur und adäquate Arbeitsplätze gibt. Der zunehmende Personalmangel kann aber nur über Zuwanderer aus anderen europäischen Ländern ebenso wie von außerhalb gedeckt werden. Speziell im Tourismus und in der Landwirtschaft, aber auch in technischen Disziplinen sei der Bedarf an Fachkräften enorm. Der werde so schnell nicht mehr aus Einheimischen gedeckt werden können. Migrationsforscher und EU-Kommissionsberater Rainer Münz sagte, dass es ohne Zuwanderung nicht gehen werde, das die Leute, die ins Land geholt werden, allerdings Qualifikationen mitbringen müssen. Er gab dabei zu bedenken, dass es schwer sei, qualifizierte Zuwanderer nach Europa zu locken. „Menschen mit Expertise – vor allem aus dem asiatischen Raum – wandern eher in die USA ab, trotz der aktuellen US-Abschottungspolitik. Sie glauben immer noch an den ‚American Dream‘. Der fehlt in Europa. Leider gebe es keinen wirklichen ‚European Dream‘. Die Leute kommen nicht hierher, um das ganz große Glück zu finden, sondern um vom Sozialsystem zu profitieren und ein bisschen Geld nach Hause schicken zu können“, erklärte Münz. Die Probleme der Region seien nicht durch mehr Menschen zu lösen, sondern durch mehr Qualifikation. Daher müssten jene, die hier herkommen, „nachgeschult“ werden. Mehr auf pressetext.