Fresach diskutiert über Grenzen Europas

Programm der Europäischen Toleranzgespräche 2016 vorgestellt

Wien (04.11.2015) – „Die Grenzen Europas – Menschenrechte und die Folgen des Klimawandels“ stehen im Mittelpunkt der Europäischen Toleranzgespräche 2016 im Kärntner Bergdorf Fresach. Damit begeben sich die Initiatoren des Denk.Raum.Fresach bewusst auf das Minenfeld der aktuellen Diskussion über Flüchtlingsströme und deren Bewältigung. „Wir wollen nicht nur zuschauen und besser wissen, sondern anhand vieler positiver Beispiele und Menschen mit Verantwortung aufzeigen, wie es besser gehen kann. Wir müssen aber auch die internationale Politik daran erinnern, wo die Wurzeln der neuen Völkerwanderung liegen“, erklärte der Präsident des Kuratoriums Fresach, Johannes Swoboda, am Dienstag bei der Vorstellung des Programms 2016 in Wien.

Wie schon 2015 werden auch die Europäischen Toleranzgespräche 2016 von zahlreichen Förderern, Organisationen und Institutionen unterstützt, allen voran dem PEN-Club Austria. PEN-Präsident Helmuth A. Niederle präsentierte denn auch wieder eine Reihe von internationalen Top-Schriftstellern, die nach Fresach kommen werden, so u.a. Nahid Bagheri-Goldschmied (Iran), Hassan Baroud (Ägypten), Seher Cakir (Türkei), Lev Detela (Slowakei), Ishraga Mustafa Hamid (Sudan), Aftab Hussain, Sarita Jenamani (Indien), Chibo Onyeji (Nigeria) und Serafettin Yildiz (Österreich). „Für uns ist Fresach eine Möglichkeit der Bestandsaufnahme. Diese Autor/innen werden uns zeigen, wo wir heute in Europa stehen. Und wohin wir gehen können.“

Eröffnung mit Prof. Klaus Töpfer

Die Europäischen Toleranzgespräche 2016 werden in der Pfingstwoche, vom 11. bis 14. Mai, stattfinden. Die Eröffnung zu Ehren der Schriftsteller und Wissenschafter erfolgt am Vorabend in Villach, in Anwesenheit des Bundespräsidenten und zahlreicher europäischer Spitzenpolitiker. Das Eröffnungsreferat am 12. Mai in Fresach hält der frühere Umweltminister und langjährige Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Prof. Klaus Töpfer. Er wird insbesondere auf den globalen Klimawandel und seine Folgen eingehen. Danach diskutieren der Physiker Niyazi Serdar Sariciftci von der Universität Linz, der Wirtschaftswissenschafter Henning Vöpel vom Hamburger Weltwirtschaftsinstitut unter anderem über die Globalisierung, Klimawandel und Szenarien für eine bessere Zukunft ohne (neue) Grenzen.

Am Nachmittag stehen zunächst die Kosten des Klimawandels auf dem Programm – ökologische und ökonomische Betrachtungen aus europäischer Sicht, mit der Umwelthistorikerin Verena Winiwarter von der Universität Klagenfurt, Umweltlandesrat Rolf Holub, der bekannten Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb, dem Volkswirtschafter Karl Steininger und dem Umweltrisiko-Ökonomen Franz Prettenthaler. Danach folgt eine Diskussion über mögliche Strategien gegen die Völkerwanderung, mit dem Rechtsphilosophen Reinhard Merkel, dem Präsidenten der Kennedy Foundation of Human Rights, Christoph Karlo und dem Kulturphilosophen Pravo Mazumdar. Weitere Highlights sind Referate zum Thema Climate Reality von Senator Marc R. Pacheco und ein „Schmerz-Workshop“ mit Harald Kollegger.

Zwischenruf von Anneliese Rohrer

Den zweiten Diskussionstag am 13. Mai eröffnet die Presse-Kolumnistin Anneliese Rohrer mit einem provokanten Zwischenruf zum Thema „Alte Grenzen, neue Gräben: Warum wir den Klimawandel brauchen“. Danach diskutiert eine Strategie-Runde über „Europa im Dilemma, Klimaflüchtlinge und die Grenzen des Zumutbaren“. Im Toleranzforum am Nachmittag stehen „Praktische Tipps für ein besseres Zusammenleben“ (NGO-Runde) mit dem Integrationsprofi Bernhard Perchinig und der Sozialanthropologin Christa Markom auf dem Programm. Die Migrationsexpertin Gudrun Biffl spricht über die Chancen und Risiken der Integration auf dem Arbeitsmarkt. Den Abschluss macht eine Diskussion über die Voraussetzungen für gelungene Integration. Für die Moderation sorgen unter anderem Karim Al-Gawhary, Martin Traxl, Jochen Bendele und Sonja Sagmeister.

Das anspruchsvolle Programm der Europäischen Toleranzgespräche 2016 wird musikalisch und szenisch umrahmt. Höhepunkte sind die lange Nacht der Toleranz, mit Lesungen und Gesängen, sowie ein Young Poetry Slam am Samstag 14. Mai zum Thema „Ausgrenzen, eingrenzen, umgrenzen. 5 Minuten bis zur Grenze. 5 Minuten grenzenlos frei.“ Zur Realisierung des Gesamtprogramms ist der „Denk.Raum.Fresach – Verein für Toleranz und Integration“ auf Zuwendungen, Firmenpartnerschaften und weitere Mitgliedschaften angewiesen.

Pressekontakt: Dr. Wilfried Seywald, presse@fresach.org, Tel. 0699-18114006.

Fotos zur Veranstaltung auf www.fotodienst.at

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