Die österreichischen Abgeordneten zum Europäischen Parlament, Eugen Freund (SP) und Othmar Karas (VP), haben dem Denk.Raum.Fresach ihre volle Unterstützung für die Toleranzgespräche angekündigt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und Denk.Raum.Fresach-Sprecher Wilfried Seywald in Brüssel erklärten die Europapolitiker unisono, das neue Dialogforum für Toleranz und Integration sei eine bedeutsame und einzigartige Initiative für Europa und für den Alpen-Adria-Raum, die es wert sei, Beachtung zu finden. Für Eugen Freund ist Toleranz „das Kernthema“ unserer Gesellschaft, „gerade die Konflikte der Gegenwart – im Nahen Osten, aber auch in der Ukraine – führen uns klar vor Augen, dass der Mangel an Toleranz fast immer Ausgangspunkt für kriegerische Auseinandersetzungen ist. In Zeiten von Globalisierung und Individualisierung kommt der Toleranz daher eine immer größer werdende Bedeutung zu. Ohne dass wir gegensätzliche Überzeugungen akzeptieren – oder auch tolerieren – kann eine Demokratie nicht funktionieren.“ Auch für Othmar Karas ist der gesellschaftliche Umgang mit Andersartigkeit, anderen Kulturen und Vielfalt eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. In einer immer kleiner werdenden Welt werde die Abhängigkeit voneinander immer größer. Das häufig gelebte Nebeneinander müsse von einem ehrlichen Miteinander abgelöst werden. „Respekt, Toleranz und Akzeptanz der Unterschiedlichkeiten führen zu Verständnis und erhöhen die Bereitschaft auf gegenseitige Rücksichtnahme.“ Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser erklärte, die Europäische Union sei als großes Friedensprojekt gegründet worden. Europa ziele darauf ab, dass sich Menschen gegenseitig kennenlernen, und dass sie wie ihre Länder und Regionen zusammenarbeiten und einander immer näher rücken. Für Kaiser ist es in diesem Sinne essentiell, dass vor allem schwierige Themen und Probleme offen angesprochen und auf breiter Ebene sachlich diskutiert werden. „Die Europäischen Toleranzgespräche wollen genau ein solches Forum bieten und in den Denk.Raum.Fresach einladen.“ Denk.Raum.Fresach-Sprecher Wilfried Seywald erinnerte an die historische Bedeutung des Bergdorfs Fresach für den Kampf der evangelischen Kirche um Anerkennung und Gleichberechtigung. Nach der erfolgreichen Landesausstellung 2011 zum Thema „500 Jahre Protestantismus in Kärnten“ sei es jetzt an der Zeit, diesen geschichtsträchtigen Ort zu einem Zentrum der Toleranz für Europa weiter zu entwickeln. Freie Meinungsäußerung und offener Diskurs seien geradezu eine Grundlage des europäische Wertesystems. (ws)