Nur eine „neue Aufklärung“ bewahrt die Menschheit vor der Zerstörung der Umwelt und der Vernichtung all ihrer Ressourcen. Mit dieser Message hat der deutsche Umweltforscher und Club-of-Rome-Ehrenpräsident Ernst Ulrich von Weizsäcker das Toleranzforum der Europäischen Toleranzgespräche am Donnerstagvormittag eröffnet. Weizsäcker sprach darin vom Auszug aus der „vollen Welt“, die von Überbevölkerung und unaufhörlichem Wachstum erstickt wird. Eine nachhaltige „mittlere Welt“ sei nötig, in der Menschen genügsam leben und das Bevölkerungswachstum eingedämmt ist. „Altbewährtes wiederentdecken“ „Die alte Aufklärung hat die Welt revolutioniert und für ein nie dagewesenes Ausmaß an Gleichheit und Gerechtigkeit gesorgt. Jedoch hat sie auch zur großflächigen Eroberung und Zerstörung geführt. Die neue Aufklärung müsste ein Aufruf sein zur Vergrößerung der Lebensräume von Tieren und Pflanzen und zum Stopp der Überbevölkerung und zur Entschleunigung. Seit 200 Jahren setzen wir unaufhörliches Wachstum mit Fortschritt gleich. Doch wir dürfen nicht ständig nach mehr und nach Neuem streben, sondern müssen das Altbewährte wiederentdecken“, forderte Weizsäcker, der diesen Thesen in seinem neuen Buch „Wir sind dran“ festgehalten hat. Bei der anschließenden Diskussion erklärte Hannes Swoboda, Präsident des Kuratoriums der Europäischen Toleranzgespräche, dass die neue Aufklärung auf viel Widerstand stoßen werde. „Menschen fürchten das Ungewohnte. Aber sie müssen verstehen, dass trotz der schwierigen Umstellung dadurch eine bessere Welt entsteht. Es geht nicht nur um Verzicht, sondern um die Verbesserungen, die dadurch entstehen. Die Politik muss im Dialog mit den Bürgern stehen und ihnen das Positive vermitteln“, so Swoboda. Mehr dazu auf pressetext. (ws) Die ganze Eröffnung auf Youtube. https://youtu.be/4M4UteYXrc0